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DE Blätterkatalog-02

W I R T S C H A F T S S E M I N A R E | 75 WIRTSCHAFTSSEMINARE rungskraft befördert und fühlen sich in der Begegnung mit ihnen unterge- ordneten Menschen überfordert. Den Mitarbeiter als fühlendes Wesen wahrnehmen Denn der Mensch ist weit mehr als ein nur rationales, denkendes Wesen, er steckt auch voller Emotionen wie Angst, Wut, Trauer, Ohnmacht u.a., die mit dem Kopf nicht zu klären sind. Die Menschen fühlen sich in dieser Zeit diesen Emotionen zu- nehmend ohnmächtig und hilflos ausgesetzt, weil niemand ihnen bisher zeigte, wie sie mit ihnen ange- messen umgehen und sie verändern können. Und schließlich ist jeder Mitarbeiter (wie jede Führungs- kraft) vom Wesen her ein Mensch mit einem Herzen, das kein Chirurg finden kann, das sich nach Erfüllung, Verbindung zu anderen, Sinn und Wertschätzung, ja nach Liebe sehnt – und das auch am Arbeitsplatz. Das mag mancher ‚Personaler‘ oder Vor- stand noch mit einer Handbewegung wegwischen wollen, aber jeder halb- wegs offene Mensch spürt dies in der Begegnung mit Mitarbeitern. Das Menschenbild, mit dem in un- serer Wirtschaft Menschen begegnet wird, wird in naher Zukunft eine gründliche Korrektur erfahren. Jede Unternehmenskultur, die Kom- munikation, die Begegnung, der Umgang im verstehenden und wert- schätzenden Miteinander unter den Mitarbeitern sowie zwischen Führen- den und Geführten wird sich in diese Richtung verändern müssen. Gleichzeitig werden Mitarbeiter ihr Wissen über sich selbst, über ihren Umgang mit ihren Gedanken, Emotionen und den Impulsen ihres Herzens sowie mit ihrem Körper deutlich erweitern und korrigie- ren. Sie werden ihre persönliche Verantwortung für ihr inneres Wohlbefinden und für ihre äußeren Erfahrungen, auch in der Welt der Arbeit, übernehmen dürfen. Solange das nicht geschieht, fühlen sich Men- schen weiter als Opfer der Umstände, der Vorgesetzten und der Wirtschaft schlechthin. Der Erfolg der „Empö- rungsliteratur“ (z.B. „Ich empöre mich“ u.a.) und die Sympathie mit dem so genannten Wut-Bürger spie- geln allzu deutlich die Weigerung, sich selbst als Schöpfer und Gestalter seines Lebens zu betrachten und die Neigung, seine Verantwortung nach ‚oben‘ abzugeben. Vom ‚Jeder ist sei- nes Glückes Schmied‘ ist heute nur noch selten die Rede. Der Arbeitsplatz als Ort der Selbstentwicklung Die vierzig und mehr Stunden, die Menschen wöchentlich am Arbeits- platz verbringen, sind für Menschen weit mehr als ein Zeitraum der Leistungserbringung. Er ist der größte Bereich in ihrem Leben, in dem es um Selbsterfahrung, Selbstentwicklung, Reifung und persönliches Wachstum geht, auch wenn das die meisten selbst noch nicht begriffen haben. Innerbetrieb- liche Kommunikation, Begegnung und Weiterbildung kann sich darum in Zukunft nicht mehr einseitig auf die mentale Seite des Menschen be- schränken, sondern wird den ganzen Menschen ansprechen und erfassen, verstehen, annehmen und fördern müssen. Wer den Menschen nicht in seiner Ganzheitlichkeit versteht und ihn in seinem Herzen erreicht, wird ihn verlieren und die steigende Zahl innerlicher Kündigungen (laut Gallup zurzeit im Schnitt 21 Prozent) bestä- tigt dies. So stehen Firmen jeder Grö- ßenordnung heute vor einer immensen Herausforderung im Umgang mit ihren Mitarbeitern und in der Gestaltung einer neuen Unternehmenskultur, die nicht mit ‚Aktionsplänen‘ von oben verord- net werden kann. Ihre Bewältigung erfordert ein grundlegend neues Denken und einen neuen Umgang von Mitarbeitern und Führungs- kräften mit sich selbst und mit dem Gegenüber. ‚Per order de mufti‘ geht in Zukunft gar nichts mehr. Diese Zeit der Transformation, in der sich das Bewusstsein der Menschen in den nächsten Jahren mehr verändern wird als in Hunderten Jahren zuvor, braucht Visionäre in den Unterneh- men, die den Mut haben, sich selbst authentisch, herz- und gefühlsbetont in die Gemeinschaft einzubringen, anstatt permanent im ‚Change Ma- nagement‘ umzustrukturieren, um einer wirklichen Transformation des Klimas, des Verstehens und des Umgangs im wertschätzenden Mitei- nander den Weg zu ebnen. W I R T S C H A F T S S E M I N A R E authentisch, herz- und gefühlsbetont in die Gemeinschaft einzubringen, anstatt permanent im ‚Change Ma- nagement‘ umzustrukturieren, um einer wirklichen Transformation des Klimas, des Verstehens und des Umgangs im wertschätzenden Mitei- nander den Weg zu ebnen. »Der Arbeitsplatz ist der größte Bereich im Leben eines Angestellten, in dem es um Selbsterfahrung, Selbstentwicklung, Reifung und persönliches Wachstum geht.«

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