Aktueller Brief November 2022

Sei du selbst die Veränderung…

Liebe Freundin, lieber Freund,

in zwei Monaten geht dieses Jahr zu Ende. Und viele werden sich fragen: Wie wird es weitergehen auf dieser unserer Welt mit ihren so vielen Spannungen und mit so vielen Menschen in Not und Verzweiflung? Haben wir eigentlich nichts dazugelernt in den letzten hundert Jahren? Ist die Menschheit immer noch ‚eine Menschheit in Windeln‘ wie der Amerikaner Lee Caroll es einmal formulierte? Ich finde, wir sind zumindest schon auf dem Niveau von Kindergarten-Kindern angekommen.

Für den unbewussten Menschen ist es verführerisch, ‚die da oben‘ anzuklagen wie die Eltern damals und so das sogenannte Opfer zu spielen. Und das betrifft immer noch die Mehrheit der Menschen. Sie erwarten von denen da oben, dass wir ‚hier unten‘ in Ruhe weiter den Schlaf der Unbewusstheit schlafen und den Weg des ‚Normalen‘ weitergehen können. Dass wir mit dieser Abgabe unserer eigenen Verantwortung nicht weiterkommen können, wird uns in diesen Jahren schmerzlich bewusst. Wir sind keine Kinder mehr, aber die inneren Kinder in uns mit ihren Gefühlen der Ohnmacht, der Angst und der Wut steuern viele von uns in ihrem Denken und Verhalten. Darum ähnelt unsere Welt noch einem (schlechten) Kindergarten.

Nur wer sich geistig in die Position eines Schöpfers begibt und seine Verantwortung für den Zustand seines Lebens übernimmt, kann die Aufforderung von Mahatma Gandhi nachvollziehen, die da heißt: „Sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt zu sehen wünschst.“

Wer sich also eine andere Welt wünscht, der möge diese erst einmal in sich und in seinem Umfeld erschaffen. Sei du selbst der Frieden, das Verständnis, der Respekt, das Mitgefühl – kurzum sei du die Liebe, die du in der Welt zu sehen wünschst. Wir verändern diese Welt nur von innen nach außen und von unten nach oben.

Die beiden letzten Monate des Jahres sind eine gute Gelegenheit für jeden, reinen Tisch zu machen in sich mit allem, mit dem wir noch nicht im Frieden sind. Das sind wir meist selbst sowie Mutter und Vater der Kindheit, Bruder und Schwester, Kolleginnen oder Kollegen, Nachbarn und alle Knöpfedrücker alias „Arschengel“ unseres Lebens. Warum sollte die Welt auch anders aussehen, als es in uns und in unseren Familien aussieht? Jede Veränderung dieser Welt beginnt in uns.

Ich wünsche euch allen einen friedlichen Jahresausklang mit gutem inneren Klären und Aufräumen.

Herzliche Grüße

Euer