Liebe Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,

haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt: „Bin ich für die Welt eine Belastung oder eine Entlastung. Be-schwere ich die Gemeinschaften, in denen ich lebe – meine Familie, meine Abteilung bzw. meine Firma, in der ich arbeite, meinen Bekanntenkreis – oder mache ich das Zusammenleben der Menschen leichter, schöner, erfüllter?“ Ich empfehle Ihnen, sich diese Frage an einem der ruhigen Dezemberabende wahrhaftig zu beantworten.

Viele Menschen laufen mit einem inneren ‚Nein‘ zu ihrem Leben und zu dieser Welt durch ihr Leben. Sie finden die Welt und das Leben und die Menschen nicht ‚gut‘ und verurteilen alles Mögliche: ihren Partner, ihr Kind, ihre Kollegen, ihren Chef, die Firma, diese Gesellschaft, diese Wirtschaft, diese Politik. Und bemerken dabei nicht, dass hinter all diesen Verurteilungen nichts anderes steht als ihre Selbstverurteilung. Sie sind mit sich selbst und ihrem bisher gelebten Leben nicht im Frieden und lenken sich mit ihren Urteilen, ihren Beschwerden, Launen, ihrem Meckern, Jammern und Anklagen anderer von dem eigenen Schmerz ab, den sie mit dem Gedanken erzeugen: „Ich bin nicht in Ordnung, nicht liebenswert. Ich habe es nicht gut gemacht, meine Ziele nicht erreicht. Ich liebe mich selbst nicht.“

All die Menschen, die so denken und sich so verhalten, belasten, vergiften und verschmutzen die Welt und ziehen die Menschen ihrer Umgebung energetisch herunter. Beobachten Sie sich einmal einen Tag lang an ihrem Arbeitsplatz und achten auf das, was Sie denken, sagen und fühlen. Ganz gleich, welchen Chef oder welchen Kollegen Sie haben oder welche Arbeit Sie machen, Sie wählen jeden Tag, wer und wie Sie sein wollen, sich selbst, Ihren Kolleg/innen, Ihrem Chef und anderen gegenüber. Viele klagen über ein schlechtes Betriebsklima und geben schnell der Firmenleitung die Schuld, fühlen sich als ein Opfer der Führenden. Ganz gleich, wie diese sich verhalten, wir selbst treffen jederzeit die Wahl, wie wir auf andere re-agieren, verurteilend oder ein- und mitfühlend oder verstehend, ablehnend oder annehmend. Unser Glück hängt nie davon ab, was andere sagen oder tun, sondern allein davon, wie wir selbst hierauf re-agieren.

So benutzen viele von uns das, was nicht in Ordnung ist, was ungerecht, lieblos, ausgrenzend ist dazu, die Unordnung zu verstärken und übernehmen nicht ihre persönliche Verantwortung für die eigene innere Unordnung, den Unfrieden, für ihren Ärger, Groll, Hader, Missmut und ihre Launenhaftigkeit, mit denen sie das Klima ihrer Familie wie ihrer Abteilung bzw. Firma verschlechtern.

Jeder von uns entscheidet durch sein Verhalten jeden Tag darüber, ob diese  Welt morgen eine noch bessere ist. Denn diese Welt ist keine schlechte Welt, dieses Leben ist kein schlechtes Leben, sondern ein gutes. Im nächsten Jahr können wir 70 Jahre Frieden in Zentraleuropa feiern, eine Friedenszeit, wie Europa sie in der Geschichte nicht gesehen hat. Und kaum jemand wird es feiern, weil sie selbst keine Bombenhagel und Schützengräben und Tote erlebt haben. Und in unseren Kühlschränken und Vorratskammern lagern wir mehr, als wir essen können. Früher gab es ein Sprichwort: „Es muss wieder mal einen Krieg geben, dann fangen die Menschen wieder an zu beten.“

Ich wünsche uns keinen Krieg, denn wir haben schon genug Krieg und Feindseligkeiten, Verurteilungen und Ausgrenzungen in unserer Familien und Firmen. Überlegen Sie nur einmal, wen Sie in Ihrer Großfamilie (inklusive Tanten und Onkel, Neffen und Nichten) verurteilen, weil er oder sie ‚anders‘  ist, eben nicht so ‚normal‘ wie Sie. Wie viele ‚schwarze Schafe‘ zählen Sie da? Und wie viele Kolleginnen, Kollegen, Vorgesetzte und auch Kunden finden Sie unsympathisch, ‚doof‘ oder schlecht? Stellen Sie ehrlich fest, ob Sie ein ‚Kriegstreiber‘ oder ein ‚Friedensbringer‘ sind und fragen Sie sich: „Will ich das sein?“ und entscheiden Sie gegebenenfalls neu.

Das Weihnachtsfest wie unsere Weihnachtsfeiern in unseren Firmen könnten uns Anlass sein, darüber nachzudenken, wie wertvoll unsere Gemeinschaften sind für unser Zusammenleben. Ohne ‚Gemeinschaft‘ geht auf dieser Welt gar nichts. Und von jedem Einzelnen hängt es ab, welches Klima in diesen Gemeinschaften herrscht. Öffnen Sie Ihren Geist für die Erkenntnis, dass Sie jeden Tag viel von Ihren Mitmenschen geschenkt bekommen. Schon an dem Zustandekommen Ihres gedeckten Frühstückstisches waren Zigtausende Menschen beteiligt, abgesehen von Mutter Erde.
Öffnen Sie Ihr Herz für Liebe, Dankbarkeit und Wertschätzung all diesen Menschen gegenüber, ohne die Sie nichts zu essen hätten, nichts anzuziehen, keine Wohnung, keine Wärme, kein Wasser, keinen Strom, keine Möbel – rein gar nichts.

Vielleicht denken Sie bei Ihrer diesjährigen Weihnachtsfeier einmal daran, schauen Ihren Mitmenschen in die Augen und sagen still: „Danke“.

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Adventszeit.

Ihr Robert Betz