Liebe Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,

die Welt der Wirtschaft ist in Bewegung geraten und weder Politiker noch Wirtschafts-Wissenschaftler haben ein Rezept parat, die bisher für stabil gehaltene Ordnung aufrecht- zuerhalten. Natürlich müssen sie reagieren und sie tun ihr Bestes, indem sie mit nie gekannten Staatsverschuldungen Banken und Unternehmen stützen, in der Hoffnung, das Wirtschaftswachstum würde wieder anspringen. Aber kaum jemand wagt es, seine Rat- und Hilflosigkeit zu offenbaren angesichts der ungeheuren Umbrüche, die zur Zeit stattfinden. Nachdem das kommunistische Wirtschafts- und Gesellschaftssystem fast über Nacht verschwand – und unser kapitalistisches System sich als Sieger wähnte, erleben wir jetzt, wie hohl, marode und zukunftsuntauglich es ist – auch wenn es uns in Europa 65 Jahre lang steigenden Wohlstand erlaubt hat, für den wir dankbar sein dürfen.

Wer sich nicht als Opfer solcher Entwicklungen fühlen will, der sollte aufhören, Politiker, Manager und andere Verantwortliche oder "den Kapitalismus" anzuklagen und zu verurteilen. Für die jetzt stattfindenden Entwicklungen sind wir alle mitverantwortlich und ich betrachte sie nicht als Unglück oder "Unfall". Was hier geschieht, ist eine zutiefst segensreiche Entwicklung, die dazu führt, dass viele Menschen aufwachen und sich fragen werden, wozu sie eigentlich leben. Sie dienen dazu, dass wir unsere Aufmerksamkeit wieder dem Wesentlichen zuwenden und unser Denken und Handeln neu ausrichten werden auf stabile Werte.

Ich habe bereits im Jahre 2005 in meinem Vortrag "Das Ende der Konkurrenz - Von Ich-AG und Ego-Wahn zu einem neuen Gemeinschaftsbewusstsein" deutlich gemacht, warum unsere bisherige Art, zu denken und zu leben, zu massiven Umbrüchen führen muss. Hier ein Auszug aus dem Anfang des Vortrags, den ich hier der Länge wegen nicht komplett abdrucken kann:

"Mein Herz sagt, dass die Art, wie wir unser Leben bisher organisieren, gegen unsere wahre Natur gerichtet ist und gegen die Natur in allem, insbesondere gegen unsere 'Mutter Erde'. Wenn ich mich umsehe und den Menschen, die mir begegnen, in die Augen schaue, sehe ich fast nur traurige, ängstliche, verletzte Kinder in Körpern von Erwachsenen. Das Herz der Menschen sehnt sich nach einem anderen Leben, behaupte ich. Auch das Herz derjenigen, die mit Ihrem Kopf noch stramm den alten Weg gehen und sich selbst mit den Parolen antreiben, mit denen bereits unsere Großeltern aufgewachsen sind.

Meine Beobachtungen sagen mir, dass das Maß des Elends, das der Mensch sich selbst angetan und seit Generationen über andere Menschen gebracht hat, insbesondere das Ausmaß psychischen Elends, ein Niveau - besser Tiefen - erreicht hat, dass es so gut wie jede Familie erfasst hat. Nicht nur der Arbeitslose, der aus dem Wirtschaftsprozess herausgefallen ist, auch immer mehr von denen, die – bis oben hin voll von Angst – versuchen mitzuhalten und hoffen und bangen, dass sie ihren Arbeitsplatz noch ein Weilchen behalten, die Raten abzahlen und die schüttere Fassade des Wohlstands aufrechterhalten können, für immer mehr Menschen ist dieses Leben zu einem Leidensweg geworden. Das Geldverdienen-Müssen, das Zahlen der laufenden Rechnungen ist für viele Menschen zum zentralen Thema des Lebens geworden. Fragen Sie einmal Menschen ihrer Umgebung, welchen Sinn ihr Leben wohl habe oder was ihnen das Wichtigste in ihrem Leben sei.

Der Gedanke der Konkurrenz liegt nicht nur unserem Wirtschaftssystem zugrunde; er ist mittlerweile das zentrale Element im Denken des westlichen Menschen. Der Konkurrenzgedanke prägt das Leben des Menschen von seinem ersten Lebensjahr bis zur Rente, wenn er sie denn erreicht. Den Gedanken, Konkurrenz sei gut für den Menschen, halte ich für den Grundirrtum, der für das Leid von Generationen von Menschen verantwortlich ist. Er hat den Menschen von sich selbst und von seinesgleichen, von seinen Brüdern und Schwestern innerlich entfernt. Er hat aus unserer Gesellschaft eine 'seelenlose', kalte Gesellschaft von Menschen gemacht, die mehr oder weniger alle an 'gebrochenem Herzen' sterben.

Ich vermute, dass diese Wirtschafts- und damit auch diese Gesellschaftsform dabei ist, in den kommenden Jahren zu kollabieren, heißt zusammenzubrechen. Dies wird keine kleine Kreislaufschwäche eines Organismus sein, der sich dann bald wieder aufrappeln wird wie bisher nach einem "schwarzen Donnerstag" oder "schwarzen Montag" und dann einer Währungsreform gleicht, sondern es wird der Zusammenbruch des Gesamtgebäudes sein, das nur noch aus Mauern, aus sog. Strukturen, besteht, aber nicht von Liebe getragen ist. Und ich bin kein Pessimist. Im Gegenteil. Ich betrachte diesen kommenden Zusammenbruch als die Gelegenheit zu einem Neuanfang, zu dem heute bereits mehr und mehr Menschen aufbrechen, die bereit sind, die Verantwortung für ihr eigenes Leben wieder in die Hand zu nehmen. Die Menschheit hat sich auf diesen Zusammenbruch und zugleich auf diesen Neuanfang hinentwickelt. Ich sehe das Ganze als einen Wachstumsprozess, den wir freudig begrüßen dürfen." (Ende des Auszugs).

Wir werden nicht umhin kommen, ein neues Wirtschaftssystem zu erfinden. Es wird ein System sein, in dem das trennende, verurteilende und sich selbst mit anderen vergleichende Denken der Menschen überwunden sein wird. Sowohl der einzelne wie auch jeder Unternehmer, Manager und Politiker werden erkennen, dass auf Dauer nichts Bestand hat, wenn die Liebe fehlt: die Liebe zur Arbeit, die Liebe zum Nächsten, die Liebe zu Mutter Erde, die Liebe zu Gott und die Liebe zu sich selbst. Der Mensch ist von seiner wahren Natur her ein Wesen der Liebe, aber wir haben das vergessen. Sein Auftrag ist es, die Liebe auf die Erde zu bringen. In diesen Jahren erinnern sich mehr und mehr Menschen an ihre Liebesnatur und verändern in kurzer Zeit aufgrund dieses neuen Bewusstseins ihr Leben radikal und in Leichtigkeit.

Denn die Liebe ist das, was jedes System in Wahrheit zusammenhält, nährt und trägt: den physischen Körper, die Beziehung zwischen Mann und Frau, das System einer Firma wie die Körperschaften eines Landes. Da kann noch so "professionell" gemanagt, organisiert und kommuniziert werden – ohne die Liebe läuft auf Dauer gar nichts. Dieser Begriff "Liebe" ist für den Verstand nicht zu fassen, darum lehnt er solche Hinweise wie diese hier oft als "weltfremd, träumerisch und unrealistisch" ab. Aber es sind und waren genau die Gedanken unseres Verstandes – unseres Bewusstseins – die uns in die jetzige Krise und den Zusammenbruch des Alten geführt haben. Unser bisheriges Denken beruht in erster Linie auf der Emotion der Angst. Der "gesunde Menschenverstand" strebt nach möglichst grosser Sicherheit und Schutz und merkt nicht, dass diese nur andere Begriffe für "Angst" sind. Dieser unser Angst-Verstand deutet die Welt und das Leben völlig falsch. Er glaubt an eine feindselige, gefährliche Welt sowie an 'böse' und egozentrische Menschen und bemerkt nicht, wie er diese genau durch solches Denken erst erschafft. Denn jeder Gedanke ist schöpferisch und wir alle dürfen jetzt unsere Verantwortung dafür übernehmen, was wir in den letzten Jahrzehnten durch unser trennendes Denken erschaffen haben.

Das Zentrum jedes Menschen ist sein Herz; nicht die biologische Pumpe, die das Blut durch unsere Adern und Venen pumpt. Es ist ein unsichtbares und dennoch für jeden fühlbares Zentrum, das nichts anderes will als zu lieben. Unser Herz spricht ständig zu uns und vermittelt uns, was stimmig und was nicht stimmig ist aus seiner Sicht. Es birgt alle Weisheit der Welt in sich und will uns damit führen in ein Leben des Friedens, der Freude, der Leichtigkeit und der Liebe. Gott spricht zu uns durch die Stimme unseres Herzens, aber er zwingt niemanden, darauf zu hören. Darin besteht der freie Wille des Menschen, sich zu entscheiden, ob er auf die Stimme seines Verstandes - die Stimme der Angst - oder auf die Stimme der Liebe hören und ihr folgen will. Wie wir die Angst überwinden, die wir selbst erzeugten und von denen unsere feinstofflichen Körper überquellen, davon handeln viele meiner Vorträge und Meditationen.

Unser Herz wartet darauf und ruft jeden einzelnen dazu auf, unserem Leben einen neuen Sinn und eine neue Ausrichtung zu geben, welche die Liebe wieder ins Zentrum stellt. Es fragt:

  • Wozu stehst du morgens auf?
  • Wie begegnest du dir selbst und deinen Mitmenschen?
  • Warum und wie arbeitest du?
  • Auf was sind deine Gedanken gerichtet?
  • Welchen Sinn hat dein Tun für die Gemeinschaft, in der du lebst?
  • Was gibst du der Welt und deinen Mitmenschen?

Vergrößerst du Angst und Unfrieden auf dieser Erde oder bist du ein Botschafter und Vermittler für Frieden, Freude, Schönheit und liebevolle Gemeinschaft?

Ich bitte Sie, sich selbst diese Fragen zu beantworten und Ihre Verantwortung für Ihr bisheriges Leben und Erschaffen zu übernehmen. Machen Sie Frieden mit Ihrer Vergangenheit, mit Ihrer Kindheit und Jugend, mit Ihren Eltern, Geschwistern und Kindern, mit Ihren Expartnern und den Firmen, für die Sie gearbeitet haben. Denn solange wir im inneren Unfrieden mit unserer Vergangenheit verstrickt sind, sind wir nicht frei für eine neue Zukunft.

Öffnen Sie sich der Wahrheit unseres Herzens, das sagt: Du bist hier, um dich wieder daran zu erinnern, dass du die Liebe bist. Du bist eins mit der Liebe und dein Auftrag ist es, zu lieben und mit Liebe diese Welt zu gestalten und das Leben zu feiern – zusammen mit allen Schwestern und Brüdern. Aus diesem neuen Bewusstsein der Liebe werden neue Gemeinschaften, neue Ehen und neue Firmen entstehen. Vertrauen Sie der größten Macht im Himmel und auf der Erde, die heißt: LIEBE.

Ich wünsche jedem von uns, dass er den Weg des Herzens geht und sich von ihm führen lässt. Mehr und mehr Menschen tun dies bereits und es ist ehrfurchtgebietend zu erleben, wie schnell die Menschen und ihr Leben wandeln, sobald sie sich für die Liebe entscheiden.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr