Liebe Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,

am 10. Juli ist mein viertes Buch "Wahre Liebe lässt frei!" erschienen. Ich bin sicher, dass in den nächsten Monaten und Jahren auf vielen Nachttischen von Frauen und Männern liegen wird, die sich fragen, warum sie in ihren Beziehungen bisher nicht glücklich wurden.

In meinem Buch werden sich so gut wie alle Menschen selbst erkennen und die Ursachen für bisherige Enttäuschungen,

Verletzungen und Trennungen verstehen. Ich habe zu diesem Thema bereits einige Vorträge gehalten, die viele tausend Menschen begeistert haben. In diesem Buch konnte ich jedoch tiefer gehen und im Detail erläutern, was hier in und zwischen Mann und Frau geschieht.

Auf einen der wesentlichsten Zusammenhänge, die bisher in ihrer Bedeutung nicht erkannt werden, möchte ich hier eingehen. Die Sehnsucht nach Glück und Erfüllung in einer Partnerschaft ist zutiefst menschlich und verständlich. Ich behaupte jedoch, dass die meisten Männer wie Frauen eine Partnerschaft beginnen, um etwas vom anderen zu erhalten, was sie sich selbst (bisher) nicht geben können. Das heißt, sie wollen ein Mangelzustand in sich durch einen anderen Menschen beheben.

Zunächst ist es die Angst und die Schwierigkeit vor dem mit sich selbst allein sein, die sie einen Partner suchen lässt, denn die wenigsten Menschen können mit sich allein zufrieden und glücklich sein.

Zum anderen ist es das – oft nicht bewusste – mangelnde Selbstwertgefühl der Frau oder des Mannes oder die mangelnde Freude am Leben, die man sich aus einer Partnerschaft erwartet. Im Mann denkt es: "Wenn die Frau mir zeigt, dass ich gut bin, dann fühle ich mich als Mann wertvoll." Und in der Frau denkt es: "Wenn der Mann mich bewundert und für attraktiv hält, dann bin ich mit mir als Frau zufrieden." Diese beiden Punkte verhindern, dass aus der Beziehung eine Liebesbeziehung wird.

Es gehört zur Entwicklungsaufgabe jedes Mannes, zu einem Mann zu werden und sich selbst als Mann wertschätzen und lieben zu lernen, ohne dass ihm dies eine Frau bestätigen muss. Er darf lernen, mit Freude ein Mann zu sein und herauszufinden, was ihn zu einem richtigen Mann macht. Einen Beruf zu haben und sein Geld zu verdienen, reicht hierfür noch lange nicht. Er darf herausfinden, was ihn auf dieser Welt begeistert und er muss lernen, diese Begeisterung umzusetzen. Mit Liebe zu sich selbst und mit Liebe zu seinen Brüdern - allen anderen Männern - darf er das Schöne am Mann-Sein entdecken lernen im Unterschied zu seinem Vater, der dies nicht geschafft hat.

Und die Frau darf herausfinden, dass sie sich selbst nicht liebt und ehrt, solange sie den Mann braucht, um ihr ihren Wert zu bestätigen. Sie darf lernen, sich in ihrem eigenen Wesen zu bewundern, zu lieben und zu feiern. Erst wenn sie das tut, beginnt eine Frau zu strahlen und ihren ganz eigenen Duft auszuströmen. Die Wahrnehmung ihrer eigenen Besonderheit und Schönheit führt die Frau dahin, dass sie in sich steht und weiß, was sie sich wert ist. Dann wird sie für die Männer anziehend und sie kann lieben, ohne dass sie sich verkaufen oder verbiegen muss. Nachdem über neunzig Prozent von uns eine Mutter erlebten, die ihr Frau-Sein offensichtlich nicht liebte, sondern beklagte, das Opfer spielte und litt, ist es für eine Frau von heute eine echte Aufgabe, sich als Frau zu ehren und zu würdigen, ohne einen Mann „zu brauchen“.

Der dritte – oft unterschätzte – Faktor für eine gelingende Liebesbeziehung ist die Frage, wieweit Frau und Mann sich innerlich von Mutter und Vater der Kindheit verabschiedet und mit diesen wie mit ihrer gesamten Vergangenheit Frieden geschlossen haben. Wir erleben heute unzählige Männer und Frauen, die noch im Alter jenseits der Fünfzig mit ihren Eltern auf das Heftigste verstrickt und völlig unfrei sind.

Hier spielen viele Mütter eine unselige Rolle, weil sie es nicht besser wissen. Sie verstehen ihr Mutter-Sein als lebenslange Aufgabe und beziehen hieraus ihren Selbstwert. Sie geben weder Söhne noch Töchter frei und mischen sich gedanklich wie in ihren Handlungen ständig in die Angelegenheiten ihrer erwachsenen Kinder ein. Diese wiederum haben sich innerlich auch nicht von ihren Eltern gelöst, so dass der kleine Junge und das kleine Mädchen oft nur völlig hilflos und wütend reagieren können auf Mutter und Schwiegermutter.

Die meisten Väter wurden vom Kind oft als physisch oder emotional abwesend wahrgenommen. Tochter und Sohn sehnen sich aber im Innern nach seiner Präsenz und der Anerkennung und Wertschätzung durch ihn. Dies verursacht in der späteren Frau eine Sehnsucht nach einer Vaterersatz-Person, die sich Männer oft in ihren Vorgesetzten und Frauen nicht selten in ihren Männern suchen.

Der Normalmensch glaubt, dass das, was vor vielen Jahren geschah, habe heute keine oder kaum eine Bedeutung. Dieser Irrglaube zeigt sich in unendlich vielen Beziehungsdramen, die jeder bei sich oder in seiner Umgebung erlebt. Der Frieden mit der Vergangenheit und die Würdigung, Ehrung und Wertschätzung aller Menschen, die uns auf unserem Weg begleitet haben - allen voran die Eltern, die Geschwister und die Expartner – ebnet erst den Weg für eine friedliche und erfüllende Zukunft. Das, was wir mit unseren Partnern erleben, geschieht um aufzuwachen und zu erkennen, wie wir selbst dies erschaffen haben und was es uns über uns selbst sagen will. Solange Frauen und Männer sich gegenseitig abwerten und verurteilen und besonders auch die Frauen untereinander – solange wird es in unseren Beziehungen keinen Frieden geben.

Ebenso wenig wird von vielen Partnern beachtet, wie wichtig ein respektvoller Abstand zum anderen ist, um die Beziehung frisch und lebendig zu halten und auch die gemeinsame Sexualität lustvoll zu erleben, die bei vielen Paaren schon nach wenigen Jahren erschlafft. Wenn Mann und Frau zusammenkommen, dann machen viele gedanklich den Fehler, wenn sie glauben, jetzt einen gemeinsamen Weg zu gehen und ihre bisherigen Wege aufzugeben. Meine Empfehlung: Ein Paar sollte drei Wege gehen: er geht seinen, sie geht ihren und beide gehen zusammen einen dritten, gemeinsamen Weg. Ansonsten entsteht schnell eine zähe „Kaugummi“-Beziehung, in der der eine bald den anderen für seine emotionalen und anderen Bedürfnisse missbraucht und die Liebe „im Eimer“ ist. Mehr darüber finden Sie in meinem Buch.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Sommerzeit. Feiern Sie das Leben und feiern Sie die Liebe, die Liebe zu sich selbst, zu Ihrem Partner, Ihrer Familie und zu allen Menschen und zum Leben.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr