Liebe Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,

ich grüsse Sie herzlich von 'meiner' Insel Lesbos, wo ich ein paar seminarfreie Wochen geniesse. Was in den deutschen Nachrichten als 'schreckliche Hitzewelle' in Griechenland verkauft wird, entpuppt sich vor Ort – besonders am Meer – als sehr erträglich bis herrlich. Abends bei 30 Grad an meinem Lieblingsstrand am Meer zu sitzen bei einer schönen Brise, einem Ouzo, ein paar frischen Sardinen... Das ist paradiesisch.

Aber wie ich meinen Seminarteilnehmern immer wieder sage. Das Paradies ist nicht nur hier auf Lesbos. Es ist überall, auch in Gelsenkirchen (und nicht nur wenn Schalke gewinnt). Es ist immer und überall dort, wo du bist. Paradies hat nichts mit dem zu tun, was Sie im Außen vorfinden, sondern ist eine Frage des Innenzustands, des Geistes. In welchem Geisteszustand befinden Sie sich? Noch nicht im Paradies? An Ihrem Arbeitsplatz, in Ihrer Familie, im Verkehr auf der Autobahn. Ist die sog. Freizeit für Sie wertvoller und schöner als die Arbeitszeit? Wie kommt das? Sind Sie bereit, sich diese Frage zu stellen?

Ob es uns gut geht oder schlecht geht, ob ich mich wie im Paradies fühle oder wie in einem Gefängnis, das hängt davon ab, mit welchen Augen ich mich und meine Welt betrachte. Meine Augen, das sind die Gedanken, an die ich gelernt habe zu glauben. Es sind die Grundüberzeugungen, die wir übernommen haben von unseren Eltern und anderen und die in unseren Medien wieder- und wiedergekäut werden, ohne sie jemals zu hinterfragen.

Beispiel: "Mit vierzig ist mein halbes Leben vorbei." Vom Verstand her, der an eine lineare Zeit glaubt, müssen wir diesem Menschen recht geben. Aber ist das wirklich die Wahrheit, an die Sie glauben wollen? Ich behaupte, mit vierzig haben die meisten Menschen noch nicht einmal begonnen zu leben und schlafen noch tief den Schlaf der Unbewusstheit. Ich werde in Kürze 54 Jahre alt. Aber was ich in den letzten 12 Jahren erlebt habe, war um ein Vielfaches mehr, reichhaltiger, länger als die zweiundvierzig Jahre davor. Gefühlte Zeit hat etwas mit Bewusstheit zu tun und mit Liebe.

Egal, was Sie heute vorfinden in Ihrem Leben: Auf irgendeine Weise haben Sie es geschafft, diese Art zu leben zu erschaffen. Denn seit Sie auf dieser Erde in diesem Körper stecken, sind Sie schöpferisch unterwegs. In jeder Stunde erschaffen Sie, in jeder Minute: mit Ihren Gedanken, Worten und Werken erschaffen Sie alles um sich herum und auch den Zustand Ihres physischen Körpers. Frage: Welche Zukunft säen Sie gerade aus?

Bis wir die Tiefe dieser Wahrheit wirklich begreifen und unsere Verantwortung für unsere bisherigen Schöpfungen übernehmen, vergehen meist vier oder fünf Jahrzehnte. Darum behaupte ich gerne ohne jeden Zynismus: "Das eigentliche Leben beginnt erst mit ca. 50 Jahren" (Herzlichen Glückwunsch an alle 'Frühchen', die eher dran sind). Es beginnt mit zunehmender Bewusstheit. Es beginnt damit, dass wir unsere Verantwortung für unser bisheriges Leben übernehmen, dass wir anerkennen, was war und was ist und all das Bisherige würdigen und segnen. Es beginnt damit, dass wir uns selbst vergeben, was wir uns vorwarfen und uns dem Gedanken öffnen: "Ich habe es immer so gut gemacht, wie ich konnte." Und es beginnt damit, dass wir Frieden machen mit allen Menschen und Ereignissen, die wir verurteilt haben und zu denen wir ‚Nein’ gesagt haben, zuallererst unserer Mutter und unserem Vater. Es beginnt mit Vergebung, d. h. mit der Rücknahme von Urteilen, von unwahren Gedanken. Und schließlich beginnt es mit klaren, kraftvollen Entscheidungen, vor allem mit der Entscheidung, in welche Richtung es jetzt gehen soll in meinem Leben. Was soll mir das Wichtigste sein in meinem Leben? Was ist meine höchste Vorstellung von mir selbst, nach der ich leben will?

Dies sind in Kurzform die "5 Schritte der Verwandlung" (Artikel "Entscheide Dich für Frieden - Die 5 Schritte der Verwandlung"), über die ich in meinen Seminaren immer wieder spreche und die dort eingeübt und angewandt werden auf alle möglichen Lebenssituationen. Mit diesen Schritten verwandeln Sie jedes Gefängnis, ja jede Hölle in ein Paradies. (Und dieser Weg hat nicht die Bohne mit 'positivem Denken' zu tun.) Wer aus einem Leben in Unbewusstheit, Verurteilung, trennendem Denken, Konzentration auf das sog. Negative, Anstrengung, Schuld, Scham und Angst aussteigen will, der findet heute an vielen Stellen, bei vielen Lehrern bestes ‚Aussteige’-Material.

Ich wünsche jedem von Ihnen den Mut, als allerersten Schritt inbrünstig um Klarheit zu bitten, wo Unklarheit ist, um Frieden zu bitten, wo Krieg ist, um die Kraft der Vergebung zu bitten, wo (noch) Verurteilung ist und um Bewusstheit zu bitten, wo (noch) Unbewusstheit ist.

Keine Sorge, wir kommen alle an – im Paradies. Ich sage jetzt schon:

Herzlich Willkommen !

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in Liebe zu sich selbst Ihren ganz eigenen Weg gehen durch dieses Leben. Möge es der Weg Ihres Herzens sein. Und möge Ihr Herz singen vor Freude!

Ihr

Ihr